Er hat einen Bart wie der Weihnachtsmann, die äußere Erscheinung eines Rockstars und die Schöpfungskraft postmoderner Kunstgrößen. Michael Kunert, vielen besser bekannt als Miku, könnte mit seinem extravaganten Äußeren und dem völlig unprätentiösen Inneren kaum besser in die GroßmARkT Galerie passen. Ab Anfang Dezember stellt der 67-jährige Krefelder dort einen Querschnitt seines Schaffens zur Schau, das an Facettenreichtum nicht zu überbieten ist. „Traumzeit“ nennt es der Künstler, „ein Erlebnis für jedermann“ sagt Ausrichter Armin Richly. Getreu dem Motto „Das Beste zum Feste“ steht die Eventlocation für jeden offen, der Lust auf einen schönen Abend mit faszinierender Kunst, netten Menschen und guten Getränken hat.
Michael und Margret Kunert sind zufrieden. Alle Bilder, Skulpturen und Installationen sind an ihrem Platz. Wer das Auge schweifen lässt, stellt schnell fest, dass hier ein Künstler ausstellt, den man schwer in eine Schublade stecken kann. „Ich male, worauf ich Lust habe“, sagt er und lächelt verschmitzt durch den Rauschebart. Jedes seiner Kunstwerke hat einen tieferen Sinn und soll bei Menschen Impulse auslösen, die ihn mit auf eine Gedankenreise nehmen. Entweder tief in sich hinein oder an ganz entfernte Orte. „Ich werde oft gefragt, was ich mir dabei denken würde und ich entgegne stets: nichts! Ich denke nicht, es passiert mir“, bringt Miku den Schöpfungsakt auf den Punkt. So entstehen ganz intuitiv, gespeist von der Muse einer Meta-Ebene, Werke, die die Namen „Big brother is watching you“ oder „Die verrosteten schlanken Mädels“ tragen. Mal naiv und kitschig, dann wieder fotorealistisch oder skulptürlich wie Dali. „Die große Spannweite meiner Kunst sorgt zum einen dafür, dass mir nicht langweilig wird, und ist zum anderen für den Besucher toll, weil für so ziemlich jeden was dabei ist“, so Miku weiter, der ein paar seiner Werke gemeinsam mit seiner Frau gemalt hat.
Zwar ist Kunert nicht ausschließlich Künstler, aber seine Vita hat die Eckpfeiler, die man bei jemandem wie ihm vermuten würde. Bereits als Kind bemalte er alles, was nicht bei Drei auf den Bäumen war und so folgte nach der Schule ein Studium im Freien Gestalten an der hiesigen Fachhochschule. Die meiste Zeit mit bürgerlicher Arbeit verbrachte Miku allerdings als selbständiger Gartenlandschaftsbauer. Spezialisiert auf hochwertige Feng Shui- und Koi-Anlagen frönte er so seinem Gestaltungsdrang und konnte gleichzeitig gutes Geld verdienen. Bereits mit Mitte 50 war er in der Lage, sich ganz auf die Kunst zu fokussieren. Ob auf den Holterhöfen, im Schwanenmarkt oder wie jetzt am Großmarkt, wer in Krefeld unterwegs ist, kommt an seiner Kunst gar nicht vorbei. Das gilt auch für Armin Richly, der es wie kein zweiter versteht, Menschen zu Wonnestunden zusammenzubringen.
„Nach zwei schönen und erfolgreichen Jahren mit Günter Knapp haben wir nun den nächsten Hochkaräter in die GroßmARkT Galerie geholt. Ich freue mich so sehr darüber, dass Miku unserer Einladung gefolgt ist und wir so die Vorweihnachtszeit in Krefeld mit einem tollen Event bereichern können“, sagt Richly begeistert. Am Stil der innovativen Vernissage wird indes nichts geändert. „Bei uns gibt es kein blasiertes Gelaber. Wir öffnen die Tür für jeden, der Lust auf eine gute Party hat und Freude daran findet, sich in diesem Umfeld mit Kunst zu beschäftigen“, führt der Initiator fort. „Same same but different“ heißt es also zum Jahresabschluss in der beliebten Eventlocation.
Jeden Freitag und Samstag
Beginn: 19 Uhr GroßmARkT Galerie
Oppumer Straße
47809 Krefeld
Kontakt: kuenstlermiku@googlemail.com
